Laien-Uni Theologie Pfalz

Glaube ist immer gebildeter Glaube: Der Glaube wurde durch Vermittlung von Glaubenswissen und durch eigene Erfahrungen gebildet und weil er kein bedingungsloser Gehorsam ist, sondern von dem, der glaubt, auch selbst eingesehen werden will, muss man sich im Glauben bilden. Gelingt dies, gewinnt man einen wissenden, informierten und verständlich, kurz: einen gebildeten Glauben.

Die „Laien-Uni“ richtet sich eingedenk dieser Erkenntnis an Menschen, die keine „Fachtheologen“, also auf dem Gebiet des wissenschaftlichen Nachdenkens über Gott und die Welt im umgangssprachlichen Sinn „Laien“ sind. Sie ist ein Angebot für Menschen, die Freude am akademischen Austausch und am wissenschaftlichem Denken haben, die ihrem Glauben nachdenken oder ihn durch die Vermittlung von Glaubenswissen (wieder-)finden, ausbilden oder vertiefen wollen. Sie ist für alle Menschen gedacht, die ihre religiöse Kompetenz vertiefen und ohne theologische Vorkenntnisse in die wissenschaftlich verantwortete und methodisch ausweisbare Auseinandersetzung mit ihrer eigenen religiösen Vorstellungswelt einsteigen wollen.

Da die Kirche im Zeitalter der zu akzeptierenden religiösen Selbstermächtigung des Individuums darauf angewiesen ist, zu überzeugen und ihre Lebensdienlichkeit auszuweisen, will die Laien-Uni erreichen, dass sich Menschen letztlich dem Glauben annähern und sich so auch der Kirche wieder verbunden fühlen. Nur in dem Maß, in dem ihr dies gelingt, beteiligen sich Menschen am kirchlichen Leben. Kirche und der in ihr bezeugte Glaube müssen sich also begründen können und jenseits einer kirchlichen „Sondergruppensemantik“ (Falk Wagner) sprachfähig werden. Dazu will die Laien-Uni ihren Beitrag leisten.

Das Ziel jeglicher kirchlichen Bildungsarbeit liegt darin, dem Individuum die je eigene „religiöse Mündigkeit“ (Friedrich Schleiermacher) zu ermöglichen. Die „Laien-Uni“ will in diesem Sinn einen Beitrag leisten zur „Bildung im Glauben“ (Friedrich Schweitzer).

Die Laien-Uni beruht dabei auf einem klassischen Prinzip evangelischen Denkens. Martin Luther formuliert dazu im Kontext des Reichstags zu Worms grundlegende Einsichten der protestantischen Konfessionsfamilie: „Wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift und klare Vernunftgründe überzeugt werde; denn weder dem Papst noch den Konzilien allein glaube ich, da es feststeht, daß sie öfter geirrt und sich selbst widersprochen haben, so bin ich durch die Stellen der heiligen Schrift, die ich angeführt habe, überwunden in meinem Gewissen und gefangen in dem Worte Gottes.“

„Zeugnisse der Schrift“ und „klare Vernunftgründe“ bilden bis heute das Fundament der evangelischen Kirchen. Dieses Fundament ist angesichts der fortschreitenden Säkularisierung und des damit einhergehenden Traditionsabbruches brüchig geworden. Die „Zeugnisse der Schrift“ sind nicht mehr bekannt und die „klaren Vernunftgründe“ scheinen in die Naturwissenschaften abgewandert zu sein. Diesem Eindruck will die Laien-Uni entgegenwirken.

Sie geht dabei einen Weg, der nicht in erster Linie darauf abzielt, existentielle Erfahrungen mit dem Glauben zu machen, sondern eher daraufsetzt, durch „klare Vernunftgründe“ den Glauben einsichtig zu machen. Sie folgt der Überzeugung, dass der Protestantismus der „Traum einer Religion für freie Geister“ (Ulrich Barth) sein soll und dass der Glaube nicht unsinnig sein darf, sondern auch denkerisch durchdrungen werden kann. Deshalb setzt sie auf eine intensive theologische Ausbildung von Laien, die dadurch ihren Glauben gegenüber ihren Mitmenschen besser vertreten können und eine hohe, diskursive Sprachkompetenz in Glaubensangelegenheiten erwerben.

Die Teilnehmer beschäftigen sich mit Themen und Texten aus dem Alten und Neuen Testament. Sie lernen, die biblischen Texte für ihre Gegenwart auszulegen und gewinnen die grundlegenden hermeneutischen Fähigkeiten, die für das theologische Denken wichtig sind.

Die Laien-Uni unterrichtet die wesentlichen Einsichten und Methoden der Bibelwissenschaft (Altes und Neues Testament: Einführung und Theologie des Alten Testaments; Geschichte Israels; Jesus von Nazareth; Die Evangelien; Paulus; Religionsgeschichte des Neuen Testaments). Sie skizziert die Entwicklung der christlichen Kirchen (Die altkirchliche und die mittelalterliche Entwicklung; Die Reformation; Pietismus und Aufklärung; Kirche im Nationalsozialismus). Dogmatische Überlegungen (Gotteslehre; Christologie; Sakramentenlehre; Ethik) schließen sich genauso an wie ein konfessionskundlicher Überblick über die verschiedenen christlichen Kirchen (Römisch-Katholisch; Orthodox; Freikirchlich).

Feedback der Teilnehmer*innen

„Ein faszinierender Blick auf den Glauben aus der Sicht der Wissenschaft.“

Karlheinz Fichte, Ludwigshafen

„Laien-Uni bedeutet für mich die kurzweilige Vermittlung komplexer Zusammenhänge. Das hilft mir, die Bibel besser zu verstehen.“

Martin Mattheis, Göllheim

„Die Laien-Uni Theologie ist für mich eine sehr gute Möglichkeit, mich mit dem Thema intensiv auseinander zu setzen, ohne Druck, ohne Prüfungen. Es ist etwas, was ich nur für mich tue.“

Katrin Schmitt, Kaiserslautern

„Schwieriges wird einfach erklärt.“

Rommi Keller-Hilgert, Finkenbach-Gersweiler

„Große Themen werden prägnant und spannend dargestellt.“

Jutta Lindemann, Dirmstein

„Es ist gut zu verstehen, was Menschen dachten und denken, wenn sie Ihren Glauben in Worte kleiden.“

Udo Grub, Altenkirchen